Wenn wir die letzte Woche bei unserem BEKE Kulturverein mit nur einem Wort beschreiben müssten, wäre das wohl am ehesten das baskische Wort „txalapartatsu“. Das Wort Txalaparta wird im Baskischen für das Musikinstrument, aber auch für Krach oder Hektik verwendet. Also, „txalapartatsu“ wäre etwas wie „mit viel txalaparta“ oder „mit viel Krach/Larm“.
San-Juan-Fest, das Sommerfest am Cervantes-Institut und schließlich der Txalaparta-Workshop an der Weidedamm-Schule, alle (vor allem letzterer) mit einer starken Präsenz der Txalaparta.
Kurz bevor die Sommepause, haben wir an der Weidedamm Schule als besondere Aktivität einen kleinen Txalaparta-Workshop für die Erstklässler*innen organisiert.
Das war für alle Seiten eine super bereichernde Erfahrung. Einerseits konnten wir Kindern in Deutschland, die noch nie etwas vom Baskenland gehört hatten, eine kleine Einführung in die Geschichte der Txalaparta und das Instrument selbst geben. Von den Äpfeln schlagen über den Aufruf zum das Erntedankfest auf dem Bauernhof („Sagardoaren deia“) bis zum abwechselnden Spielen von „herren“ und „txakun“, und von dort zur eigenen Kreativität.
Obwohl sie vorher weder das Baskenland noch die Txalaparta kannten, fanden die Kinder das Instrument richtig spannend. Unter Beachtung der Grundregel, dass jeder abwechselnd spielt (spricht, mit den Stöcken spielt), konnten sie bald ihre eigenen kreativen Rhythmen entwickeln.
Manche fanden es klasse, ein Instrument auch mal richtig kräftig hauen zu können, weil die Txalaparta, im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten, auch härtere Schläge aushält.
Für uns war es zudem eine tolle Gelegenheit, den pädagogischen Wert der Txalaparta zu bestätigen, von dem wir zuvor gehört hatten.
Nachdem wir ein paar grundlegende Rhythmen geübt hatten, konnten alle, mal mehr, mal weniger im Takt, den Dialog zwischen „errena“ (Einzelhub) und „txakun“ (Doppelhub) aufrechterhalten.
Es gibt nur wenige Instrumente, bei denen man schon nach so kurzer Zeit so einen komplexen Klang erzeugen kann. Darüber hinaus müssen die Kinder lernen, paarweise zu arbeiten und dabei die Reihenfolge der anderen zu respektieren.Und für diejenigen mit viel Energie ist die Möglichkeit, hart auf die Bretter zu schlagen, ein netter Pluspunkt.
Alles in allem war es ein richtig schönes Erlebnis für uns alle. Und wir hatten nochmal die Chance, der Gesellschaft, die uns die Türen geöffnet hat, ein kleines bisschen von unserem Land zurückzugeben.